Agiles Lernen: Die Zukunft der Weiterbildung

Weiterbildung und Lernen in Organisationen: In vielen Unternehmen heißt dies immer noch, Pläne für Weiterbildungsmaßnahmen zu erstellen, aus welchen sich die Angestellten danach Seminare und Workshops heraussuchen können. Ist dies aber in agilen Zeiten noch zielführend oder sollte in der VUCA-Welt nicht ebenfalls das Thema Lernen neu überdacht werden?

Projektmanagement, „Excel: Tipps und Tricks für Fortgeschrittene“ oder Social-Media-Management – wer im Unternehmen mit dem Thema Weiterbildung in Kontakt kommt, der hat meist die Auswahl an Workshops und Kursen zu diesen oder analogen Skills. Die darf sich der Unternehmer– je nach Budget mehr oder weniger vielfach – im Verlauf des Jahres aneignen. Ist diese Form der Agilität Weiterbildung noch zeitgemäß oder sollten die Mitarbeiter und die Unternehmen sich nach den agilen Arbeitsweisen ebenfalls an agiles Lernen gewöhnen?

Wissen hamstern?

Das Problem an der gebräuchlichen Herangehensweise: Das, was die Unternehmen da tun, ist oftmals ein Lernen auf Vorrat. Wer weiß, wann diese Kompetenzen wirklich einmal in der Praxis getestet werden können. Oftmals spricht das Unternehmen schon länger davon, in Sachen Social Media stärker durchzustarten und sendet Dich eilends in das entsprechende Seminar. Bis es jedoch soweit ist und Du in Deinem Job mit diesem neuen Wissen starten kannst, vergehen meistens Monate. Im schlimmsten Fall ist das Gelernte bereits wieder überholt. Was Du wirklich dringend in der aktuellen Situation gebraucht hättest, ist ein Workshop zu dem aktuellen Thema SEO gewesen.

Unzweifelhaft hat der Ansatz einer langfristigeren Planung ebenfalls Vorteile und damit auch die Berechtigung. So können die Unternehmen sicher kalkulieren. Die Arbeitnehmer können sich generell Kompetenzen aneignen, welche sie nicht akut, aber fundamental für den Job brauchen. Körpersprache und Rhetorik, psychologische Grundlagen und Texten: All dies veraltet nicht und muss auch künftig seinen Platz im Weiterbildungsportfolio bekommen. Doch auf jene Fragen und Anforderungen der aktuellen Arbeitswelt kann dies nicht mehr nur die beispiellose Antwort sein.

Agiles Lernen: Nachfrageorientierung

Digitalisierung und Globalisierung, Volatilität und Komplexität: All dies verändert die Welt heutzutage generell und dies in einem atemberaubenden Tempo. Was heute an Kompetenzen bedeutend war und unerlässlich für den Job, das kann bereits morgen ganz anders sein. Die überlieferte Art der Weiterbildungsmaßnahmen reicht hier nicht aus. Wenn die Kompetenzen individuell und kurzfristig benötigt werden, dann ist oftmals gerade nicht das geeignete Seminar im Angebot o der erst einige Monate später. Das widerspricht grundlegend den Anforderungen, welchen eine agile und volatile Arbeitsumgebung heutzutage an uns stellt. Was ist daher zu tun?

Personalentwicklung neu gedacht

Im besten Fall können beide Ansätze ineinander greifen. Die Ziele, Anforderungen und Vorstellungen des Unternehmens wie eines einzelnen Arbeitgebers sollten in Bezug auf die Weiterbildung Beachtung finden. Das Zauberwort ist dabei die Kommunikation. Macht eine auf lange Sicht geplante Qualifizierung oder Ausbildung aus der Sicht des Angestellten im Moment weniger Sinn, dann sollte das Angebot hinterfragt werden und es müssen Alternativen gefunden werden. Also, liebe Manager: Bevor ihr gönnerhaft gut gemeinte Goodies über die Weiterbildungen verteilt, hört Euch lieber an, ob die Mitarbeiter diese wirklich für den Job benötigen.

Andererseits sind Angestellte eigenverantwortlich gefordert, sich um die eigene Qualifizierung zu kümmern und passende individuelle Angebote zu fordern. Dies setzt vor allem Neugierde voraus sowie den Mut, sich in neuen Gebieten weiterzubilden und zu beweisen. So müssen die Unternehmen dafür die passenden Ressourcen bereitstellen und offen für die Wünsche der Mitarbeiter sein.

Die praktische Umsetzung?

Dies alles erfordert ein Umdenken und daher ebenfalls viel Zeit, Energie und Geld. Um dies realistisch umsetzen zu können, gibt es inzwischen viele Ansätze und Ideen. Die Möglichkeiten des E-Learnings, die heutzutage schon von immer mehr Unternehmen genutzt werden, sind TED Talks, Webinare und Hackathons. Die vermitteln den Mitarbeitern das Wissen, welches sie im Anschluss in den Arbeitsalltag direkt einsetzen können. Vieles hiervon ist recht kostengünstig oder gratis zu bekommen.

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